Standpunkt

Wohnen fördern – aber mit Verantwortung!

Stuttgart braucht mehr Wohnungen. Und Stuttgart braucht vor allem bezahlbare Wohnungen. Deshalb haben wir selbstverständlich der Überarbeitung und Stärkung des städtischen Förderprogramms „Schaffung von Wohnraum zur Miete“ (SWR) zugestimmt. Es ist richtig und wichtig, dass der Fokus künftig noch stärker auf bezahlbaren Mietwohnungen liegt. Denn die Nachfrage ist hoch, der Bedarf enorm – insbesondere bei Haushalten mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Gleichzeitig wissen wir, wie wichtig Eigentum für Familien sein kann. Eigentümer bleiben häufiger langfristig an einem Ort, investieren in ihre Immobilien und stärken so die Nachbarschaft, das Vereinsleben und den sozialen Zusammenhalt. Eigentumswohnungen können damit einen positiven Beitrag zur Stadtentwicklung leisten.

Dennoch haben wir uns entschieden, das Stuttgarter Eigentumsprogramm (SEP) nicht weiter zu unterstützen. Der Haushalt steht unter erheblichem Druck. In Stuttgart müssen wir für die Jahre 2026/2027 klare Prioritäten setzen. Förderungen von bis zu 70.000 Euro pro Familie sind daher in Zeiten knapper Kassen schwer zu rechtfertigen, wenn gleichzeitig an vielen Stellen gespart werden muss. Gerade jetzt, wo auch viele Familien jeden Euro zweimal umdrehen müssen, müssen öffentliche Mittel gezielt dort eingesetzt werden, wo der gesellschaftliche Mehrwert am größten ist.

Mit dem SWR schaffen wir mehr Mietwohnungen und das zu Mieten, die sich viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter leisten können. Mit der SWSG bauen wir den Bestand an städtischen Wohnungen gezielt aus und gewinnen Einfluss auf die Höhen der Mieten zurück. Mit dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) stellen wir sicher, dass bei Neuentwicklungen Wohnraum für alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter entsteht statt nur für wenige. Diese und weitere Maßnahmen wollen wir fortführen, das SEP jedoch nicht.