Antrag

Antrag 0671/2025 - Hitzesofortprogramm: Abkühlung in einer der heißtesten Städte Deutschlands

Wir fragen:

  1. Welche Quartiere nimmt sich die Stadtverwaltung im Sommer 2025 vor, um diese zu beschatten? Wann wird der Sonnenschutz installiert? Handelt es sich dieses Jahr um größere Schirme und damit größere zusammenhängende Aufenthaltsflächen, die pro Quartier beschattet werden?
  2. Wie viel Budget ist aus dem Hitzesofortprogramm noch vorhanden? Wie wird dieses in Sofortmaßnahmen diesen Sommer verfügt?
  3. Das Thema Beschattung treibt auch den Stuttgarter Süden immer wieder um, zuletzt ist dies in den Haushaltsvorschlägen unter die Top 3 im Bezirks gewählt worden. Gibt es hier Vorschläge wie der Marienplatz kurz- und mittelfristig beschattet werden kann?
  4. Welche Ideen gibt es, wie Schatten und Abkühlung an Hitzehotspots durch mobile, aber gleichzeitig nachhaltig begrünte Maßnahmen geschaffen werden könnte bspw. aus Förderprojekten des Klimainnovationsfonds oder aus dem Superblock Augustenstraße?
  5. Das „Konzept zur Versorgung mit Trinkwasser im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Stuttgart“ (GRDrs. 0607/2024) als wichtiges Element der Hitzevorsorge wird im AKU präsentiert.
  6. Gibt es Gedanken zu Kooperationen mit Hochschulen, die interdisziplinär (Garten- und Landschaftsbau, Leichtbau, Architektur und Städtebau, Klimatologie) kreative Ideen zur mittel- und langfristigen Klimaanpassung liefern könnten?
  7. Wir fragen die SSB, wie weit das Verschattungskonzept für besonders betroffene oberirdische Haltepunkte des öffentlichen Personennahverkehrs (GRDrs. 3008/2023) ist?

 

Wir beantragen weiter:

Die Fragen eins bis vier werden im nächsten STA diskutiert. Die Fragen fünf bis sieben werden im nächsten AKU diskutiert.

Begründung:

Es wird wieder wärmer und wärmer – ja, es wird Sommer. Doch Sommer heißt in Stuttgart inzwischen, dass wir mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celcius zu kämpfen haben. Deshalb sollten wir uns bereits jetzt Gedanken machen, wie wir Stadt und Menschen auch in diesem Jahr auf diese Temperaturen vorbereiten. Mit dem Antrag der SPD-Fraktion GRDrs. 3008/2023 habe wir deshalb im Hitzesommer 2024 insgesamt 1,5 Millionen Euro für kurzfristige Maßnahmen zum Hitzeschutz – für Beschattung sowie Wasser zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld sollten vor allem Kinder, Ältere und Menschen, die selbst keinen Balkon oder Garten zur Abkühlung haben, geschützt werden. Ein Ziel war es, Spielplätze, Quartiersplätze und wichtige Aufenthaltsorte der Stuttgarterinnen und Stuttgarter zu beschatten und mit Trinkbrunnen auszustatten. Hierfür wurden zahlreiche Orte genannt und nachgebessert, etwa der Spielplatz am Olga-Areal, der Ostendplatz, aber auch der Bismarckplatz. Schlussendlich konnten im Sommer 2024 bereits einige Plätze (teil-)beschattet werden. Auch auf Grund der Kürze der Zeit hatte die Verwaltung einen externen Dienstleister beauftragt Schirme aufzustellen. Und obwohl diese sehr klein waren und teilweise fragwürdig angebracht, wurden sie dennoch von den Menschen angenommen. Wie am Rande des STA neulich vorgestellt, soll es hiermit dieses Jahr weitergehen, allerdings mit mehr Plätzen. Nichtsdestotrotz müsste noch weiteres Budget aus dem Hitzesofortprogramm da sein, um noch mehr und gegebenenfalls auch andere Projekte zum Hitzeschutz in diesem Sommer zu finanzieren. Denn Hitzeschutz ist Lebensschutz, wie es der ehemalige Gesundheitsminister Lauterbach sagte. Und das ist vor allem in der zukünftig heißesten Großstadt Deutschlands ein ernstzunehmendes Problem, dem wir uns annehmen müssen.

Gezeichnet

Lucia Schanbacher

Celine Hirschka

Stefan Conzelmann (Fraktionsvorsitzender)